Der scheidende Kämmerer der Landeshauptstadt Hannover, Marc Hansmann, war Gast des zweiten Kommunalpolitischen Stammtisches unseres Ortsvereins. Hansmann, der zum 1. April in den Vorstand der Stadtwerke Hannover wechselt, an denen die Landeshauptstadt beteiligt ist, meinte, er werde auch in seiner neuen Funktion „weiter der Stadt dienen“.

Von seinem Wechsel zu „enercity“ erhofft Hansmann sich eine stärkere Anbindung an die Stadt, u.a. durch gemeinsame Projekte etwa zur E-Mobilität. Er erklärte, dass die Stadtwerke nicht allein wegen ihrer Gewinnabführungen an die Landeshauptstadt in öffentlicher Verantwortung stünde, sondern diese auch etwa durch einen Härtefallfonds für bedürftige Kunden wahrnehme.

Der Kämmerer skizzierte den städtischen Doppel-Haushalt für 2017/2018, der am 16. März vom Rat verabschiedet werde und ein Volumen von mehr als zwei Milliarden Euro habe. Besonderer Schwerpunkt dieses Haushalts sei die massive Ausweitung des Investitionsvolumens auf bis zu 190 Millionen Euro in 2018, gegenüber 110 Millionen in den vergangenen Haushaltsjahren. Die Steigerung der Investitionstätigkeit werde den Notwendigkeiten gerecht, die sich aus dem anhaltenden Zuzug nach Hannover ergeben (wobei Flüchtlinge nur einen geringen Teil ausmachten). Das Geld werde zum größten Teil in Schulen, Kitas und Krippen investiert, aber auch in Wohnungen und in Verkehrsinfrastruktur. Auch das „Sahnehäubchen“ jeder Kommune, Kultur, Sport und andere Freizeitbereiche, profitierten von den steigenden Investitionen, voran die städtischen Schwimmbäder.

Hansmann ermunterte die Politik, mehr in Zielen und weniger in Maßnahmen zu denken. Dadurch könnten wesentliche Herausforderungen der Stadtgesellschaft angefasst werden, ohne sich in detaillierten Maßnahmen oder im Wettstreit der Zuwendungsempfänger zu verlieren.

Die Stimmung in Hannover beschrieb Hansmann als gut. Es würden etliche spannende Projekte angefasst – und schließlich mache es natürlich mehr Spaß, eine wachsende Stadt mitzugestalten als die notwendigen Streichungen in einer schrumpfenden Kommune verantworten zu müssen.