Kleefeld hat einen neuen Stolperstein: Vor dem Haus Kirchröder Straße 18 verlegte der Künstler Gunter Demnig im Beisein von Bezirksbürgermeister Henning Hofmann (SPD) einen Stolperstein für Martin Frommhold.

Gunter Demnig verlegt den Stolperstein im Beisein von Bezirksbürgermeister Henning Hofmann und von Hans Behrendt, Vorsitzender der SPD-Bezirksratsfraktion (2. und 3. v.r.)

Nachdem 2013 Demnig in der Berckhusenstraße ein Stolperstein für den Sozialdemokraten Heinrich Bock verlegt hatte, wurde mit Martin Frommhold nun ein liberaler Gegner des Nationalsozialismus geehrt. Der Jurist hatte 1930 geholfen, die liberale Deutsche Demokratische Partei (DDP) als Deutsche Staatspartei neu zu gründen. Als Fraktionsführer der DSP im Provinziallandtag hatte er im Herbst 1932 verkündet: „Wir wollen kein Hitlerpreußen.“ Dafür sah Frommhold sich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 als einer der wenigen „liberalen Exponenten bürgerlicher Verweigerung gegen den Nationalsozialismus“ – so der Hannoveraner Historiker Detlef Schmiechen-Ackermann – massiven Angriffen ausgesetzt. Nach einer radikalen Pressekampagne gegen ihn und angesichts dessen, dass auch seine Partei dem Ermächtigungsgesetz zugestimmt hatte, sah Martin Frommhold bereits am 10. April 1933 als einzigen Ausweg den Freitod.

Der Stolperstein für Frommhold macht deutlich, dass der nationalsozialistische Terror nicht erst mit physischer Verfolgung einsetzte, sondern bereits in der politischen Auseinandersetzung auf die psychische Drangsalierung und Vernichtung zielte. Eine deutliche Mahnung auch für unsere Zeit, wie der Vorsitzende unserer SPD-Bezirksratsfraktion Buchholz-Kleefeld Hans Behrendt am Rande der Ehrung für Frommhold ausführte. Behrendt hatte zusammen mit unserer früheren Bezirksratsfrau Monika Gehle und unserem Bezirksbürgermeister sowie Schülerinnen und Schülern an der Verlegung des Stolpersteins teilgenommen.

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