Bild von Axel von der Ohe und einem Asphalt-Verkäufer
Vor der Veranstaltung suchte Axel von der Ohe das Gespräch unter anderem mit einem Verkäufer des Straßenmagazins "Asphalt"

"Bleib wach!", hieß das Motto der Langen Nacht der Kirchen gestern Abend. Warum wir wach bleiben sollten, wenn es um die Demokratie geht, und was das heißen könnte, wurde in diesem Rahmen unser Stadtkämmerer Axel von der Ohe in der St.-Antoniuskirche in Kleefeld gefragt.

Axel erklärte, dass nicht erst die Ergebnisse der Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am letzten Sonntag gezeigt hätten, dass unser demokratisches System bedroht sei - vor allem von Rechts, aber auch durch Linkspopulisten. Das dürften wir nicht hinnehmen, so Axel; denn: "Wenn wir nur von der Seitenlinie zuschauen, wird Demokratie flüchtig." Die demokratischen Parteien müssten den Wunsch von Menschen auch nach nur punktueller Mitarbeit an bestimmten Themen ernstnehmen und besser aufnehmen. Auch müssten wir das Gespräch mit jenen suchen, die "populistisch" gewählt haben - darüber, warum es sinnvoll ist, die politische Mitte zu stärken -, statt nur über diese Menschen zu reden.

Mit Blick auf die laufenden Beratungen des Bundeshaushaltes wie auch über den städtischen Haushaltsplanentwurf bekräftigte der Kämmerer, dass finanzpolitische Debatten und Entscheidungen "keine zusätzliche Verunsicherung stiften" dürften. Vielmehr müssten bestehende Angebote - im Sozialen, im Sport und in Kultur - so weit wie möglich stabilisiert werden.

Bild von Axel von der Ohe bei einer Herzrhythmusmassage
Im Anschluss an die Diskussion versuchte Axel von der Ohe sich bei den Maltesern an einer Herzrhythmusmassage.

Das gelte vor allem mit Blick auf das ehrenamtliche Engagement, das viele dieser Angebote erst möglich mache. "Unser Gemeinwesen funktioniert doch nur, weil die Leute sich einbringen", unterstrich Axel. Und das sei "gerade in den Zeiten, in denen wir leben, extrem wichtig."

Die Kirchen sah der Kämmerer in einer "vermittelnden Rolle": Sie könnten besser als andere gesellschaftliche Einrichtungen "den anderen sehen und annehmen", und das sei vielleicht gerade jetzt besonders notwendig. Besonders wertvoll sei es, so Axel, dass "Kirche die Menschen in einer Art zusammenbringt, wie es anderswo nicht möglich ist."

Logo der Langen Nacht der Kirchen 2024
Logo der Langen Nacht der Kirchen 2024 in Hannover