In der Auseinandersetzung um die Stadtbahn-Planungen für Kleefeld hat sich der SPD-Ortsverein Kleefeld-Heideviertel für den sogenannten „Kanthaken“ ausgesprochen.

Nach einer intensiven Diskussion votierte eine deutliche Mehrheit der Kleefelder Sozialdemokraten auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung am 27. November für eine Trassenführung über Scheidestraße, Senator-Bauer-Straße und Uhlhornstraße. Ihr zentrales Argument: Die Anlage von Hochbahnsteigen im westlichen Bereich der Scheidestraße und an der Südseite des Kleefelder Bahnhofs würde das Kleefelder Zentrums deutlich beleben. So könnte in diesem Zusammenhang etwa über eine Fußgängerzone in der Scheidestraße zwischen Kirchröder und Breithauptstraße nachgedacht werden. Diese würde das Quartier – auch durch das dann zu erwartende (Wieder )Aufleben des Einzelhandels in diesem Bereich – erheblich aufwerten und zudem den Durchgangsverkehr aus der Berckhusenstraße endlich abziehen. Eine Haltestelle am Kleefelder Bahnhof würde außerdem den Wohnquartieren nördlich der Eisenbahntrasse einen unmittelbarer Zugang zur Stadtbahn eröffnen, so das Votum etlicher Sozialdemokraten.

Zuvor hatten Hermann Meyer, Fachbereichsleiter ÖPNV bei der Region Hannover, und Stefan Harcke, Geschäftsführer der regionalen Infrastrukturgesellschaft Infra, über den Stand der Planungen und über Varianten der Trassenführungen und Hochbahnsteiganlagen berichtet. Dabei wurde deutlich, dass ein Hochbahnsteig am Kantplatz, für den ebenfalls einige der Kleefelder Genossen votierten, wegen des beschränkten Platzes für alle Verkehrsteilnehmer (Bahnen, Busse, Autos, Radfahrer und Fußgänger) die meisten Nachteile mit sich brächte. Meyer und Harcke erklärten, dass das weitere Planungsverfahren „extrem restriktiv“ gestaltet werden müsse, da die Planungsunterlagen bereits Ende Mai 2008 eingereicht werden müssten, um in den Genuss entsprechender Fördermittel zu kommen. Der „Kanthaken“ genieße dabei bislang keine Priorität, da die Umsetzung dieser Variante relativ teuer, wenngleich technisch durchaus machbar wäre.

Gleichwohl forderten die Mitglieder des SPD-Ortsvereins, diese Variante zu präferieren. Der „Kanthaken“ müsse als Option ernsthaft und vorrangig geprüft werden. Er sei nicht allein unter technischen und finanziellen Aspekten, sondern vor allem im Kontext einer umfassenden Stadtteilentwicklung zu betrachten. Und hierfür eröffnet der „Kanthaken“ die besten Möglichkeiten.