Für die Unterbringung Vertriebener aus der Ukraine ist gestern Thorsten Pohlig stellvertretend mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet worden. Der Bezirksrat würdigte ebenfalls das Engagement des "FairSchenker"-Teams und mit dem Integrationspreis Clown Fidolo.

Bild von Thorsten Pohlig
Stellvertretend für die zahlreichen Menschen, die ukrainische Vertriebene bei sich aufnahmen, erhielt Thorsten Pohlig den Bürgerpreis 2022.

Zahlreiche Menschen in unserem Stadtbezirk haben in den letzten zehn Monaten, die der russische Krieg gegen die Ukraine nun schon dauert, etliche Geflüchtete von dort bei sich privat untergebracht, sie mit Dingen des täglichen Bedarfs ausgestattet und ihnen bei Behördengängen geholfen. Stellvertretend gestern Thorsten Pohlig für dieses Engagement mit dem Bürgerpreis unseres Bezirksrates ausgezeichnet worden. Pohlig verband seinen Dank für den Preis mit dem Hinweis, dass er ihn nur stellvertretend annehmen könne; schließlich hätten sich sehr viele Menschen um die Aufnahmevon Vertriebenen aus der Ukraine verdient gemacht.

Bild von den Gewinnern des Bürgerpreises 2022
Thorsten Pholig (l.) und das Team von FairSchenker erhalten den Bürgerpreis 2022 aus den Händen von Bezirksbürgermeisterin Belgin Zaman (M.).

Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Verein Transition Town Hannover, der die Patenschaft über das Projekt "FairSchenker" übernommen hat. Auf Anregung des Kommunalen Seniorenservice ist vor einem Jahr neben dessen Begegnungsstätte in der Kleefelder Rodewaldstraße eine Ausgabestelle für Lebensmittel eingerichtet worden. Anlass war die wachsende Altersarmut, der mit der kostenfreien Abgabe von Lebensmitteln begegnet werden sollte, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Anne Hansen vom Team erklärte in ihrer Dankesansprache denn auch, dass die Milderung von Altersarmut nur ein Aspekt (und der Anlass für das Projekt) gewesen sei, ein anderer, ebenso wichtiger sei die "Rettung von Lebensmitteln". An drei Tagen gibt das Team, unterstützt u.a. vom benachbarten Edeka-Markt und der Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz, Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs an Menschen aus. Die langen Schlangen zeigten den großen Bedarf an einem derartigen Angebot, das mittlerweile auch in anderen Stadtteilen nachgeahmt werde.

Bild von Anne und Horst Schneider
Bezirksbürgermeisterin Belgin Zaman und die Vorsitzende des Integrationsbeirates Buchholz-Kleefeld, Johanna Starke, gratulieren Anne und Horst Schneider ("Clown Fidolo") zum Integrationspreis 2022.

Den Integrationspreis des Bezirksrates erhielten Anne Schneider und ihr Ehemann Horst, der als Clown Fidolo seit 18 Jahren im Roderbruch ein niedrigschwelliges Angebot für Kinder vor allem aus bildungsfernen Schichten bereithält. Ihr Ziel sei es, so erklärten die beiden Schneiders in ihrer Dankesrede, "Kindern eine Stimme zu geben und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen". Dies tun Anne und Horst Schneider seit fünf Jahren in der Clownswohnung im Roderbruch.

Mit der Verleihung der Bürgerpreise und des Integrationspreises ging die letzte Sitzung des Bezirksrates in diesem Jahr zu Ende, auf deren Tagesordnung zudem die wichtige Sanierung der Schrägfassade der IGS Roderbruch stand. Diese wurde ebenso einstimmig beschlossen wie unter anderem eine Zuwendung zur Umsetzung von Projekten aus der Machbarkeitsstudie für Sanierungen an und in der IGS.