Das bekannteste Zeugnis von Hugo Haase entstand erst lange nach seinem Tod: Die bekannte Fotografin Astrid Kirchherr fotografierte die Beatles 1960 in Hamburg an einem Fahrgeschäft mit der Aufschrift "Hugo Haase Hannover". 

In der Tat wurde Hugo Haase für seine Fahrgeschäfte bekannt, produziert wurden sie in Roßla am Harz und in Hannover; ihr Markenzeichen war eben "Hugo Haase Hannover". Seine Fahrgeschäfte, Karussells und - erstmals transportablen - Achterbahnen revolutionierten die Jahrmärkte, sie standen auf dem Münchener Oktoberfest und auf dem Hamburger Dom, bis zu 30 waren gleichzeitig in aller Welt unterwegs. Selbst der bekannte Vergnügungspark Coney Island bei New York schmückte sich mit Attraktionen von "Hugo Haase Hannover". 

Der Tüftler und Unternehmer, der deswegen als "Karussellkönig" bezeichnet wurde, stand der Sozialdemokratie sehr nah. Er spendete nicht nur großzügig an die SPD, wie persönliches Dankschreiben Friedrich Eberts an Haase belegt; sein Unternehmen verfügte über eigene Sozialleistungen und -versicherungen, für seine Fahrgeschäfte ließ er ärmeren Familien vergünstigte Tickets zukommen, damit das Vergnügen auf den Jahrmärkten nicht vom Geldbeutel abhing.

Lange Jahre lebte er in Kleefeld, wo er die noch heute bestehende Villa "Groschenburg" bauen ließ. Sein Geschäfts- und später auch Wohnhaus befand sich in der Hohenzollernstraße 56 in der List. Dort ist am vergangenen Freitag eine Stadttafel enthüllt worden; der entsprechende Antrag, durch den zugleich Haases letzter Ruhestätte auf dem Friedhof Engesohde als bedeutende Grabstätte gewidmet wurde, stammte von unserer Ratsfraktion. 

Enthüllt wurde die Stadttafel von unserer neuen Kulturdezernentin Eva Bender. Mit dabei war auch unser Bezirksratsherr Marc-Dietrich Ohse, der als Geschäftsführer unserer Ratsfraktion die Anregung zu dem Antrag durch Karin Pohl-Michelfelder aus der Haase-Familie aufgenommen hatte.

Bild von Mitgliedern der SPD-Fraktion vor der Stadttafel für Hugo Haase
Karin Pohl-Michelfelder aus der Haase-Familie (M.) bedankte sich bei den Sprecher*innen unserer Ratsfraktion für Wirtschaft, Florian Spiegelhauer, Schule und Bildung, Joana Kleindienst, Organisation und Personal, Bruno Gill, und Finanzen, Jens Menge, vor der neuen Stadttafel für Hugo Haase und unserem Fraktionsgeschäftsführer Marc-Dietrich Ohse (M.).