Die große Unterstützung aus der Nachbarschaft für die Flüchtlingsunterkünfte in Hannover wurde beim Herbsttreffen des SPD-Ortsvereins Kleefeld-Heideviertel mit Vereinen, Verbänden und Einrichtungen aus den beiden Stadtteilen gleich mehrfach gelobt.

Dem Dank des Ortsvereinsvorsitzenden Marc-Dietrich Ohse für die Nachbarschaftshilfe schlossen sich sowohl Doris Schröder-Köpf, Landtagsabgeordnete des Wahlkreises und Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, als auch Bürgermeister Thomas Hermann an. „Was vor einem Jahr noch wie eine Worthülse klang, das wird hier tatsächlich gelebt: Willkommenskultur“, meinte Ohse.

Doris Schröder-Köpf erklärte, die Standards der Landeshauptstadt bei der Unterbringung von Flüchtlingen seien vorbildhaft: „In Niedersachsen, ja ich denke sogar in der gesamten Bundesrepublik kann Hannover mit seinen Standards ein Vorbild sein“, meinte die Landesbeauftragte mit Blick auf die problematischen Zustände in anderen Kommunen. Zwar stehe auch Hannover vor wachsenden Herausforderungen angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen, doch habe man hier schon frühzeitig vorausgedacht. Neben den Leistungen der Stadtverwaltung bei der Flüchtlingsunterbringung würdigte Schröder-Köpf insbesondere das große Engagement, das der Unterstützerkreis für die Flüchtlingsunterkünfte und mit ihm die Menschen und Initiativen in der Nachbarschaft der verschiedenen Wohnheime zeigten.

Auch Thomas Hermann, 1. Bürgermeister und Ratsvorsitzender der Landeshauptstadt, zeigte sich beeindruckt von diesem Engagement. Anders als noch vor zwanzig Jahren stünden die Menschen den Asylsuchenden weitestgehend aufgeschlossen gegenüber. Der Bürgermeister verwies darauf, dass die Fragen nach Zuwanderung, Integration und Teilhabe wesentliche Schwerpunkte des Dialogs über ein Stadtentwicklungskonzept Hannover 2030 seien. Hermann forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, sich engagiert in diesen Dialogprozess einzubringen und benannte einige Wandlungstendenzen, die schon jetzt in Kleefeld zu beobachten seien. So führe das Wachstum Hannovers insgesamt durch den anhaltenden Zuzug auch hier zu neuen Bauprojekten. Beispielhaft nannte Thomas Hermann die Bebauung entlang der Lathusenstraße. Dies werde den Wandel, dem Kleefeld durch den Zustrom vor allem junger Familien seit ein paar Jahren unterliegt, verstärken. Positiv auf diesen Wandel wird sich sicherlich die begonnene Renovierung des Eisstadions am Pferdeturm auswirken wie auch die anstehende Sanierung der Scheidestraße. Kleefeld werde damit noch attraktiver, erklärte der Bürgermeister.

Der Sanierung der Scheidestraße vorausgegangen waren intensive Gespräche von sozialdemokratischen Abgeordneten aus dem Rat und dem Bezirksrat mit Anliegern, darunter auch zahlreiche Geschäftsleute. Diese konstruktiven Gespräche, deren Ergebnisse in die Planungen der Stadtverwaltung eingeflossen sind, zeichnen die gute Atmosphäre im Stadtbezirk insgesamt aus. Gute Nachbarschaft, auch bei der Begleitung von alten Menschen und Kindern, sei ein wesentlicher Pluspunkt Kleefelds, den ihm Bürgerinnen und Bürger immer wieder vermittelten, erklärte Bezirksbürgermeister Henning Hofmann.

Auch wenn in einigen Punkten, wie einem Kulturzentrum in Kleefeld (dessen Einrichtung die SPD-Ratsfraktion nun mit einem Antrag voranbringen will) oder dem Umbau der Sporthalle an der Alice-Salomon-Schule, die Geduld der Bürgerinnen und Bürger gefordert sei, so sollten sich die Ehrenamtlichen im Vereinsleben und in der Politik als Partner verstehen, meinte der Ortsvereinsvorsitzende Marc-Dietrich Ohse. Auch er lud zum Dialog über die Stadtentwicklung ein und kündigte für Kleefeld und das Heideviertel einen Stadt-teil-Dialog an. Für das kommende Jahr bereite die SPD dazu eine größere Veranstaltung vor, und schon in Kürze werde ein Portal für Ideen und Wünsche auf der Homepage des Ortsvereins freigeschaltet.

Geprägt war das Herbsttreffen von einem regen Austausch mit den Abgeordneten aus Landtag, Regionsversammlung, Rat und Bezirksrat. Das traditionelle Treffen der Sozialdemokraten mit Vereinen und Verbänden aus Kleefeld und dem Heideviertel fand in diesem Jahr beim Kleintierzuchtverein Kleefeld statt, der im Sommer sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte.