Weltfrauentag: "Kampftag für die Unabhängigkeit von Frauen"

Der Kampf der Frauen gehe weiter, so unsere Bezirksbürgermeisterin Belgin Zaman in einer Veranstaltung des Präventionsrates zum Weltfrauentag, der Kampf um die Unabhängigkeit von Frauen sei noch nicht zu Ende.

Anlässlich des heutigen Weltfrauentages hatte der Präventionrat Buchholz-Kleefeld zu einer Veranstaltung an die Rote Bank in Kleefeld eingeladen, die an die Gewalt erinnert, die tagtäglich Frauen und Mädchen widerfährt und die Hinweise auf Angebote für Hilfe und Unterstützung bereithält.
Zum Auftakt der Veranstaltung gaben Sängerinnen des Mädchenchors Hannover ein paar Stücke aus ihrem Repertoire zum Besten und zeigten damit, welche Kraft den (Stimmen von) Frauen innewohnt.
Daran anschließend erinnerte unsere Bezirksbürgermeisterin Belgin Zaman, welche Rechte Frauen sich in den vergangenen hundert Jahren erkämpft hätten, etwa das Wahlrecht oder - und das erst vor fünfzig Jahren - das Recht, unabhängig von der Zustimmung ihres Ehemanns eine Ausbildung, ein Studium oder einen Beruf ergreifen, ein Bankkonto eröffnen oder den Führerschein absolvieren zu dürfen. Dennoch sei der Weltfrauentag nicht nur ein Feiertag, sondern auch ein Kampftag; denn immer noch seien Frauen vielfach benachteiligt. Der gestrige Equal Pay Day habe an die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen erinnert - ein Problem, das dadurch verstärkt werde, dass Frauen oft nur im Niedriglohnsektor beschäftigt seien, sogenannte "Frauenberufe" in Pflege und Erziehung oft schlechter bezahlt würden und Frauen ihrer Familie wegen oft in Teilzeit arbeiteten. Das führe zu Altersarmut, von der Frauen deutlich mehr betroffen seien als Männer.
Zaman erinnerte, dem Ort der Veranstaltung entsprechend, an die alltägliche Gewalt, der Frauen und Mädchen ausgesetzt seien - sehr oft in ihrem familiären Umfeld. Und sie forderte, dass der Schutz von Frauen und Mädchen bei den laufenden Koalitionsverhandlungen im Bund nicht unter die Räder kommen dürfe. Rückwärtsgewandte Äußerungen des designierten Kanzlers aus dem Bundestagswahlkampf ließen befürchten, dass selbst das Recht auf Schwangerschaftsabbruch weiter eingeschränkt werden solle.
Dagegen müssten die Frauen, unterstützt von den Männern, aufstehen; sie müssten dem Antifeminismus, der in unserer Gesellschaft um sich greife, widerstehen. Dazu könnten auch Frauennetzwerke dienen, zu deren Bildung und Nutzung Zaman ermunterte.