Im November 2007 kam es zu einem Übergriff von einer Gruppe Neonazis auf eine Schülerin und einen Schüler an der Hannoverschen Straße vor einem Getränkemarkt, Ecke Friedenstal. Das war der Auslöser, mit einer Demo auf die vorhandenen rechten Strukturen in Misburg und Umgebung aufmerksam zu machen. Das „Bündnis gegen Rechts Misburg“ hatte am Samstag, 29.03.2008 einen großen Protestmarsch mit etwa 300 TeilnehmerInnen organisiert und durch das Heideviertel und Misburg geführt.

Am Neujahrsmorgen 2010 wurde ein Jugendlicher in der U-Bahn Station Kröpke von acht Neonazis brutal zusammengschlagen. Darunter waren wohl auch bekannte Neonazis aus der Stadt Wunstorf und aus dem Stadtteil Kleefeld. Allein in Hannover wurden letztes Jahr wieder mehr als 100 rechtsmotivierte Gewaltaten registriert. Immer offensiver werben die Rechtsextremen in der Öffentlichkeit und an Schulen mit einer „Schülerzeitung“. In Reaktion auf die Zunahme rechter Gewalt im Stadtgebiet wurde Anfang 2010 das „Hannoversche Bündnis gegen Rechts“ gegründet. In dem Bündnis arbeiten u.a. die Jusos, Linksjugend, SDAJ, DGB-Jugend, Grüne Jugend, Die Linke, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und Fangruppen von H96 mit. Eine Mahnwache des Bündnis wurde am 5. März am Kantplatz von 26 Neonazis der Gruppe „Besseres Hannover“ angegriffen und gestört.Die Polizei musste schützend eingreifen.

Die Neonazis sind in den letzten Wochen dazu übergegangen in Kleefeld, in der Nähe der Schillerschule, an Bahnunterführungen, Lärmschutzwänden, Mauern, Stromkästen mit schwarzer Farbe Hinweise auf ihre Internetseiten und Hetzparolen gegen Antifaschisten zu sprühen. Aram Ali, Vertreter aus dem „Hannoversche Bündnis gegen Rechts“ sprach den bereits im „Bündnis gegen Rechts Misburg“ engagierten Bezirksratsherrn Karsten Plotzki auf eine gemeinsame Reinigungsaktion an. Am vergangenen Mittwoch, 31. März 2010, war es so weit. Der Kleefelder Bahnhof war Ausgangspunkt der gut zweistündigen Aktion, die viel Beachtung in der Bevölkerung erfuhr. Die SPD, Jusos und weitere engagierte junge Erwachsene aus dem hannoverschen Bündnis gegen Rechts unterstützten die von Aram Ali initierte Säuberung. Neben Björn Siekmann aus dem SPD Ortsvereinvorstand und dem Ratsherrn Joachim Rodenberg, der Ratsfrau Birgit Nerenberg waren auch der Bezirksbürgermeister Georg Fischer und die Kleefelder Bezirksratsfrau Monika Gehle und die Kleefelder Bezirskratsherren Wolfgang Rost und Karsten Plotzki mit dabei.

Leider war die Säuberung mit dem Graffitientferner aus dem Baumarkt doch nicht so erfolgreich, wie man es sich erhofft hat. Doch ein Zeichen wurde gesetzt. Die Kosten der vollständigen Entfernung bleibt wohl nun bei den Grundstücksbesitzern und den betroffenen Unternehmen haften. „Dort wo es möglich ist, sind wir gerne bereit, den Hausbesitzern mit unserer Arbeitskraft erneut Unterstützung anzubieten und mit zur Verfügungung gestellter Farbe die Sprüche zu überstreichen“, sichert Karsten Plotzki für den SPD-Ortsverein zu. Die Jusos kamen gleich am nächsten Tag wieder und beteiligten sich an einem Infostand am Schaperplatz und verteilten zu dem Thema ein Flugblatt, das auf die Problematik des Rechtsextremismus in Hannover aufmerksam macht. Die Politikwissenschaftlerin Melanie Dore äußert sich für die Gruppe: „Wir Demokraten dürfen uns vor den Faschisten nicht verstecken. Es gibt viele Möglichkeiten sich bei der Arbeit gegen Rechts zu beteiligen.“

Auch MdB Kerstin Tack zeigte sich bei dem Marktbesuch auf dem Schaperplatz begeistert über das Engagement der Genossinnen und Genossen in Kleefeld. Mit einem Ostergeschenkkorb suchte die Bundestagsabgeordnete das Gespräch mit den MarktbesucherInnen und Standbetreibern: „Die SPD ist mit dem Ortsverein Kleefeld-Heideviertel gut aufgestellt. Die Partei ist hier vor Ort im Aufbruch und in Veränderung.“