35.000 Menschen haben am Sonnabend ein starkes Zeichen für die Demokratie und gegen deren Feinde gesetzt und gegen Gleichgültigkeit, Demokratieverachtung und Menschenfeindlichkeit auf dem Opernplatz demonstriert.

Bild von der Demonstration auf dem Opernplatz
35.000 Menschen demonstrierten auf dem Opernplatz und in den umliegenden Straßen.

Nachdem bereits am Dienstag-Abend etwa 8.500 Menschen in Linden gegen Rechtsextremismus demonstriert hatten, hatte der Freundeskreis Hannover für Sonnabend zu einer Kundgebung auf dem Opernplatz aufgerufen, um "Ein starkes Zeichen gegen Rechts!" zu setzen - so das Motto. Mit 10.000 Personen hatten die Veranstalter gerechnet, gekommen waren 35.000 - ein Zeichen dafür, dass es vielen Menschen mit der AfD und deren Umtrieben reicht. Die jüngsten Enthüllungen des Recherchenetzwerkes "Correctiv" über Deportationspläne rechtsextremistischer Kreise, die gemeinsam mit AfD-Funktionären beraten worden waren, hatten bei vielen das Fass zum Überlaufen gebracht. Dagegen aufstehen zu müssen, ist etlichen Leuten ein dringendes Bedürfnis geworden.

Unser Ministerpräsident Stephan Weil, unser Regionspräsident Steffen Krach, vor allem aber Altbundespräsident Christian Wulff mahnten mit Blick auf die Schwäche der Weimarer Republik, dass unsere Demokratie keinen Bestand habe, wenn wir sie nicht verteidigen würden. Auch wenn die Demokratie sich heute wehrhafter zeige, dürfe sie nicht ihren Feinden ausgeliefert oder überlassen werden: "Nie wieder ist jetzt!"

Das verdeutlichte auch Rebecca Seidler von der Liberalen Jüdischen Gemeinde, die eine Woche zuvor auf unserem Stadtverbandsparteitag gesprochen und den Widerstand gerade auch der Sozialdemokratie eingefordert hatte. Dazu - das unterstrichen andere Redner an diesem Tag - gehöre auch, dass die Politik zwar weiterhin den offenen Meinungsaustausch leben sollte, den Menschen aber Antworten auf ihre Fragen und Lösungen für ihre Probleme anbieten müsse.

Anzeige der Herrenhäuser Brauerei mit Aufruf zur Demonstration
Ein starkes Zeichen gegen Rechts auch von der Wirtschaft. Deutlich positionierte sich die Herrenhäuser Brauerei, die auch zur Kundgebung aufrief.

Einen besonderen Akzent erhielt die Kundgebung dadurch, dass erstmal mit Andreas Jäger auch ein Vertreter des Unternehmensverbandes Niedersachsen zu den Demonstrierenden sprach. Er unterstrich, dass Menschen mit Migrationshintergrund wesentlichen Anteil daran hätten, den Wohlstand unserer Gesellschaft zu sichern und zu mehren. Die deutsche Wirtschaft könne zudem nur überleben, wenn Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland kommen könnten und sich hier sicher fühlten und eine sichere Perspektive hätten.

Bild von der Titelseite der HAZ vom 20.01.2024
"Wir sind mehr!" - Zahlreiche Menschen aus unserer Stadt machten bei der Fotoaktion von HAZ und NP mit.

Hannovers Lokalzeitungen - "Hannoversche Allgemeine" und "Neue Presse" - hatten am Vortag eine Fotoaktion unter dem Motto "Wir sind mehr!" gestartet, die in den folgenden Tagen fortgesetzt wurde. Daran hatten sich, wie auch an der Demonstration, etliche Mitglieder unseres Ortsvereins beteiligt, unter ihnen unsere Bezirksbürgermeisterin Belgin Zaman, unser Ortsvereinsvorsitzender Marc-Dietrich Ohse und sein Stellvertreter Andreas Hammerschmidt wie auch Marcel Lorenz.