An der Spilckerstraße 2 ist eine Stadttafel für den Sozialdemokraten Werner Blumenberg enthüllt worden. Unsere Bezirksbürgermeisterin Belgin Zaman wies auf die Bedeutung Blumenbergs für Hannovers Sozialdemokratie und für den Widerstand in Kleefeld hin.

Der Pastorensohn Werner Blumenberg (1900-1965) war Redakteur beim Göttinger "Volksblatt" gewesen, bevor er 1928 Lokalredakteur der sozialdemokratischen Tageszeitung "Volkswille" in Hannover wurde. Er tauchte nach der Besetzung des Gewerkschaftshauses an der Goseriede, das auch die Redaktion der Zeitung beherbergte, am 1. April 1933 durch die Nationalsozialisten unter.

Schon vor der Machtübernahme durch die NSDAP hatte Blumenberg die antifaschistische Widerstandsgruppe "Sozialistische Front" gegründet, die unter anderem durch verschiedenen SPD-Mitglieder aus Kleefeld unterstützt wurde. Die Gruppe erstellte und verteilte die Widerstandsflugschrift "Sozialistische Blätter", die vor allem Texte Blumenbergs enthielt.

Nachdem die Gruppe 1936 durch die Gestapo aufflog, gelang Werner Blumenberg die Flucht in die Niederlande. Dort übernahm er 1945 die Leitung der Deutschland-Abteilung des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte in Amsterdam. Nach Deutschland kehrte Blumenberg nicht zurück.

Nun ist des Kleefelder Sozialdemokraten mit einer Stadttafel an seinem früheren Wohnhaus in der Spilckerstraße gedacht worden. Unsere Bezirksbürgermeisterin Belgin Zaman erinnerte daran, dass die Kleefelder Sozialdemokratie zu den wesentlichen Trägern des antifaschistischen Widerstands in Hannover gehörte.