Stadtteilrundgang zum Wohnungsbau
Reichlich Wohnungen entstehen derzeit in Kleefeld und im Heideviertel, darunter etliche Sozialwohnungen. Und die Bautätigkeit wird in den nächsten Jahren anhalten. Darüber informierten wir auf unserem Stadtteilrundgang gestern Abend.
Wie wichtig dieses Informationsangebot war, zeigte die große Resonanz: an die 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen - trotz mäßigen Wetters. An vier Stationen haben wir über den Wohnungsbau informiert, aber auch über die soziale Infrastruktur in diesem Zusammenhang gesprochen.
Erste Station war das Neubauvorhaben an der Suderburger Wende, nordöstlich des Bahnhofs Karl-Wiechert-Allee. Hier baut die städtische Wohnungsbaugesellschaft hanova zwei Mehrgeschosser mit 114 Wohneinheiten, von denen 20 Prozent an Menschen mit niedrigeren Einkommen vermietet werden sollen, sowie 14 Doppelhaushälften.
Ursprünglich sollten hier vier Mehrgeschosser mit ungefähr 300 Wohneinheiten entstehen, die bis zu sieben Geschosse aufweisen sollten. Unserer Meinung nach war dieses Vorhaben überdimensioniert und hätte sich kaum mit der benachbarten Bebauung vertragen, sodass wir die Nachbarschaft zur Teilnahme an einem Bürger*innendialog ermuntert haben, den der Bezirksrat Buchholz-Kleefeld im Dezember 2014 aufnahm.
Im Zuge dieses Dialogs erarbeitete hanova zusammen mit der Nachbarschaft einen Kompromiss, der zu einer deutlichen Reduzierung der geplanten Wohneinheiten, durch die Doppelhäuser zu einem besseren städtebaulichen Übergang zum bestehenden Wohngebiet und zu besseren Wegebeziehungen für den Fuß- und Radverkehr aus dem Heideviertel zum S-Bahnhof und zur Karl-Wiechert-Allee führte. Ein Beleg dafür, dass sich das Gespräch zwischen Politik, Stadtteilgesellschaft und Unternehmen auszahlt. Das Bauvorhaben an der Suderburger Wende soll vor Weihnachten abgeschlossen sein.
Am Bahnhof Karl-Wiechert-Allee warfen wir einen Blick auf das Quartier am Stephansstift. Hier soll hinter dem Diakoniekolleg ein Viertel entstehen, das verschiedene Wohnformen integriert, darunter etliche betreute Wohnungen für Seniorinnen und Senioren. Das Stephansstift möchte auf diese Weise den Druck auf die eigenen Pflegeeinrichtungen verringern, die nur mit sehr hohem Aufwand zu modernisieren wären, und zugleich Altenwohnen und -pflege stärker in den Stadtteil integrieren. Wann dieses Vorhaben umgesetzt wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.
An der Nackenberger Straße informierten wir über die dortige Grundschule, die vorerst erhalten bleibt. Zugleich entsteht im Nordosten von Groß-Buchholz ein Neubau für die Grundschule Buchholz-Kleefeld II, die derzeit an der Nackenberger Straße untergebracht ist. Da der Schulweg von Groß-Buchholz sehr weit ist, hatten wir uns seinerzeit erfolgreich dafür eingesetzt, dass ein Schulbusverkehr an die Nackenberger Straße eingerichtet wird. Ob an diesem Standort künftig eine Integrierte Gesamtschule eingerichtet werden kann, prüft die Schulverwaltung der Landeshauptstadt gegenwärtig.
An der Lathusenstraße fand unser Stadtteilrundgang seinen Abschluss. Hier informierten wir über drei laufende und ein künftiges Bauvorhaben. So entsteht zurzeit hinter dem Supermarkt ein Neubau, der von der städtischen Zusatzversorgungskasse (ZVK) in Auftrag gegeben worden ist. Der Wohnkomplex der ZVK wird 60 Wohneinheiten verschiedener Größe beherbergen und über einen Innenhof zur gemeinsamen Nutzung verfügen. Ursprünglich für die Unterbringung von Flüchtlingen geplant, wird der dreigeschossige Bau nun für den allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung stehen. Ein Viertel der Wohnungen an Familien mit niedrigen Einkommen vergeben werden, im Herbst soll der Bau bezugsfertig sein.
Auf der Brache zwischen dem Wohnungsbauvorhaben und den Hannoverschen Werkstätten wird ein weiterer Wohnkomplex entstehen, der dieser Nachbarschaft gerecht wird. In einem mehrgeschossigen Gebäude, das ebenfalls um einen Hof gruppiert wird, sollen Wohnungen entstehen, die auch für betreutes Wohnen von Menschen mit Behinderungen geeignet sind. Dem Verkauf des Grundstückes an einem Bauträger, der hierfür die erforderlich Expertise aufweist, hat der Bezirksrat im Mai zugestimmt.
Gegenüber baut ein privates Wohnungsunternehmen die ehemalige Post- und Fernmeldeschule an der Lathusenstraße zu einem Wohnkomplex mit relativ teuren Wohnungen um. Insgesamt entstehen auf dem Gelände der ehemaligen Post- und Fernmeldeschule 215 Wohneinheiten, 80 davon allerdings in einem Neubau, den die Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz errichten lässt und zu verträglichen Mieten anbieten wird. Da in den gesamten Komplex, der unter dem Namen "Kleefelder Hofgärten" firmiert, zahlreiche Familien einziehen werden, wird auf der Rückseite des Komplexes an der Dömitzer Straße eine Kindertagesstätte gebaut. Auch hier wird also der Wohnungsbau von der Bereitstellung der notwendigen sozialen Infrastruktur begleitet.
Unser nächster Stadtteilrundgang wird sich dem Thema Verkehr und Verkehrssicherheit widmen und am 25. August stattfinden.